Ort | Haiger, Hessen |
Bauherr | Hessen Mobil, Dillenburg |
Baufirma | Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co. KG |
Prüfingenieur | Dr.-Ing. Dietmar H. Maier, Karlsruhe |
Leistungen B + S | Ersatzneubau: Tragwerksplanung (LPH 4+5) Rückbau: Tragwerksplanung (LPH 4+5) |
Fertigstellung | voraussichtlich 2022 |
Länge | 356 m |
Konstruktionshöhe | 3,70 m |
max. Stützweite | 65,0 m (während des Verschubs: 42 m) |
Brückenfläche | 13.475 m² |
Bauverfahren | Rückbau auf Vorschubrüstung Herstellung des Neubaus im Taktschiebeverfahren |
Rückbau:
Die bestehenden, bereits mehrfach verstärkten Überbauten der Talbrücke Kalteiche werden entgegen ihrer jeweiligen Herstellrichtung auf Vorschubrüstung (VSG) zurückgebaut. Hierbei wird das abzubrechende Feld jeweils im Bereich der Koppelfuge vom restlichen Überbau abgetrennt. In zwei Rückbauabschnitten ist keine Koppelfuge mit entsprechenden Spanngliedverankerungen vorhanden, sodass die Längsspannglieder (Bündelspannglieder aus glatten Drähten) hier über Verbund verankert werden mussten.
Neubau:
Der Regelquerschnitt des neuen Überbaus entspricht einem zweizelligen (dreistegigen) Hohlkastenquerschnitt. Dieser wird im Taktschiebeverfahren hergestellt, wobei sich die Lager nur unter den äußeren Stegen befinden. Für den Endzustand sind in den Pfeilerachsen massive Querträger angeordnet. Kritisch sind die Nachweise der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit im Bauzustand, wenn im Bereich der Pfeilerachsen jeweils ein nicht ausgesteifter Querschnitt vorliegt. Hierdurch ergeben sich stark unterschiedliche Momentenbeanspruchungen der direkt unterstützten äußeren Stege und des indirekt unterstützen mittleren Steges.
Für den Einschub des Überbaus werden vier Hilfspfeiler verwendet. Zwei Hilfspfeiler sind auf Brunnengründungen der Bestandspfeiler gegründet. Zwei weitere Hilfspfeiler mit Pfeilerhöhen von bis zu 32,20 m sind flach gegründet und werden für die Herstellung des zweiten Überbaus quer verschoben.
Aufgrund des hohen Gewichtes des Überaus werden zur Unterstützung der Hub-Schub-Anlage kraftgesteuerte Hilfsstützen kurz hinter dem Taktschiebewiderlager angeordnet, welche bei allen Verschüben aktiviert werden.
Zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Profilverformung des zweizelligen Hohlkastenquerschnittes waren die Nachweise im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit im Endzustand am Faltwerk zu führen.